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12.6.2006 - Death Road Downhill

8.6.2006 - Illimani 6462 m - und nochmals wird die Luft duenn!

5.6.2006 - Cordillera Apolobamba - irgendwo im nirgendwo

28.5.2006 - Nevado Sajama 6542m - der heilige Berg der Aymaras

 

Illimani 6462 m - und nochmals wird die Luft duenn!

Wieder zurueck in La Paz koennen wir von einem weiteren Erfolg berichten. Illimani, der zweithoechste Gipfel in Bolivien und hoechste Gipfel in der Cordillera Real hat uns Eintritt in sein Reich gewaehrt. Am Dienstag, 6. Juni um 10:50 erreichte das Team geschlossen den Gipfel!

Noch muede und ausgelaugt von der Woche in der Cordillera Apolobamba stiegen wir am Sonntag, 4. Juni wiedermal in einen Bus, der uns in das kleine Dorf Estanzia Una brachte. Nach ca. 4 Stunden Offroad Tour (das kann man mit einem Minibus nur einmal machen) sind wir endlich am Fuss des maechtigen Illimani Massives angekommen. Fast furchteinfloessend bauen sich Nord-, Zentral und Suedgipfel vor uns auf. Unser Ziel ist der hoechste, der Suedgipfel oder Piko Sur. Was haben wir uns nur wieder dabei gedacht Skier mit zubringen? Das Fragen sich die Dorfbewohner allerdings auch. Neugierig mustern sie unsere "Bretter" und erklaeren uns, dass es auch ohne Skier genug Unfaelle hier gibt. Man soll nicht immer alles glauben, was einem erzaehlt wird - redeten wir uns zumindest am Weg zum Basislager ein.

Drei Esel sollten uns die Schlepperei der Ausruestung erleichtern, das war aber leider nicht der Fall. Nachdem die Frau, die die Esel fuehren sollte weder die Tiere noch sich selbst unter Kontrolle hatte, nahmen Micha und Herwig jeweils einen Esel "an die Leine" und so erreichten wir nach einigen Stunden doch noch das Basislager auf 4550 m. Dort verbrachten wir die Nacht zusammen mit einigen hundert Lamas - wie romantisch :-)

Am folgenden Tag stand eine schwere Etappe vor uns - 1000 Hoehenmeter in das Hochlager "Nido de Condor" also Nest des Kondors. Es machte seinen Namen alle Ehre. Ein Schneefleck auf einen ausgesetzten Felsgrat auf ca. 5600m - jedoch Platz genug fuer unsere Zelte. Wir konnten von hier bis nach La Paz sehen und vorallem das Lichtermeer der Stadt in der Nacht war ein sehr beeindruckendes Schauspiel. In der Nacht wurden wir von einigen minutenlang andauernden Serak-Bruechen aufgeweckt - nicht gerade motivierende Geraeusche fuer den Gipfeltag.

Dieser startete um 5 Uhr Frueh - um optimale Schneeverhaeltnisse fuer die Abfahrt zu haben, eher spaet. Nach einem Topf Milupa Babybrei und einem Snickers starteten wir in Richtung Gipfel - endlich ging es los. Zuerst ueber einen steilen Firngrat danach durch ein Labyrint von hausgrossen Seraks und Gletscherspalten "arbeiteten" wir uns nach oben. Eine ca. 20 m hohe, 50 Grad steile Eiswand, welche mit einer Gletscherspalte durchzogen war, forderte hoechste Konzentration bevor wir ueber den langgezogenen Gipfelgrat den hoechsten Punkt erreichten.

Man muss es selbst erleben, aber dieser Berg mit seinen 3 Gipfeln strahlt Kraft und Energie aus, die man am eigenen Koerper spuert. Nicht umsonst wird er als Sitz der Goetter bezeichnet - und wir durften diesen beeindruckenden Ort betreten.

Nach einer Stunde am Gipfel war es an der Zeit, die Skier anzuschnallen - wohl mit etwas gemischten Gefuehlen, wenn wir an das Meer an Gletscherspalten beim Aufstieg zurueckdachten. Doch die Abfahrt war gigantisch und auch die schwierigen Passagen konnten wir problemlos hinter uns bringen. Nur 2 Stunden spaeter kamen wir im Hochlager an. Zelt abbauen, die grossen Rucksaecke packen und noch weitere 2000 Hoehenmeter im Abstieg/Abfahrt bis nach Estanzia Una standen uns bevor. Schliesslich haben wir zwei Tage zuvor fuer 150 Bolivianos ein Lamm gekauft und die Dorfkoechin gebeten, es fuer diesen Abend zu zubereiten.

Und das hat auch wunderbar funktioniert. Dazu Kartoffel und fuer jeden ein Bier (ok, es waren 2) - ein Festmahl nachdem wir uns im vergangenen Monat fast ausschliesslich von Trockennahrung und Schokolade ernaehrt haben. Gegessen wurde aus zwei grossen Schuesseln, am Boden und ohne Besteck und Teller. Aber das war an diesen Abend fuer alle fast ganz normal.

Das Zelt aufbauen war uns mit vollen Baeuchen zu muehsam und so legten wir uns einfach mit unseren Schlafsaecken in irgendeine Wiese - natuerlich mit Blick auf Illimani und den suedamerikanischen Sternenhimmel!

Stay tuned, noch sind wir nicht zu Hause und es gibt noch einige interessante Gipfel in Bolivien :-))

Absenden: 8.6.2006


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