Parinacota 6330m - der erste Gipfel
Nachdem wir uns mit Lamafleisch gestaerkt und bei den Aquas Calientes nochmals aufgewaermt haben, starteten wir am 16.05. in Richtung Parinacota - dem hoeheren der beiden Zwillingsvulkane.
Das Vulkangestein macht es uns nicht unbedingt einfacher. Zwei Schritte vor, ein Schritt zurueck - aber wir hatten ja Zeit und am fruehen Nachmittag erreichteten wir auf ca. 4.800m uns Basislager. Der schwere Rucksack und immer duenner werdende Luft macht sich bemerkbar. Die Bewegungen spielen sich nur mehr im Zeitlupentempo ab.
Trotzdem wollen wir den Tag voll ausnuetzen und einen Teil unserer Ausruestung ins Hochlager auf 5.300m bringen. Auf den Weg dorthin schweifen unsere Blicke immer wieder ueber die Gipfel des Parinacota und seines Zwillungsbruders Pomerape.
Nach der ersten Nacht im Basecamp muessen wir die ersten Rueckschlaege hinnehmen. Christian hat starke Symptome der Hoehenkrankheit und Rasto's normaler Raucherhusten hat sich in eine saftige Bronchittis verwandelt. Die Beiden muessen zurueck ins Dorf um sich wieder zu regenerieren.
Der Rest des Teams stieg mit der gesamten Ausruestung ins Hochlager auf und bereitete sich auf den Gipfeltag vor. Essen, Essen, Essen + Trinken, Trinken, Trinken und frueh schlafen gehen.
18.05. 02:00 Uhr. Es war windig und kalt - trotzdem war es an der Zeit aus unseren warmen Schlafsaecken rauszukriechen, einen Tee zu kochen und noch eine Kleinigkeit zu Essen. Um 03:00 ging es endlich los. Zuerst ca. 300 Hoehenmeter ueber ein steiles Geroellfeld danach ueber steile Firnflanken immer weiter, immer hoeher... Und dann, nach ca. 8 Stunden Aufstieg haben wir es geschafft. Wir standen am Gipfel des Parinacotas, der Wind und die Kaelte lies unser Blicke fast einfrieren. Vor unseren Augen oeffnete sich ein Krater von 200m Tiefe, ein Blick ueber das Altiplano und auf den Nevado Sajama, den hoechsten Gipfel von Bolivien.
Nach ca. 1 Stunde am Gipfel ging es dann ans Eingemachte. Die Skier angeschnallt, Schuhe nochmals eine Stufe enger und dann die ersten Schwuenge in 6.330m Hoehe! Ein gewaltiges Gefuehl, dass jedoch relativ schnell durch einen zu hohe Herzfrequenz gestoppt wurde! Wir mussten uns alle 200m hinsetzen, um nicht vor Erschoepfung umzufallen.
Nach 3 Stunden Abfahrt, die Martin bzw. Miro mit der Kamera begleitete sind wir alle wieder gesund im Hochlager angekommen.
Totmuede aber uebergluecklich verkrochen wir uns wieder in unsere Schlafsaecke und fuer den einen oder anderen ist der Traum der Vornacht Wirklichkeit geworden!
Absenden: 28.5.2006
Photos:
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